Schule und Gesundheitszentrum Lag Chimel

Der Anteil der indigenen Bevölkerung Guatemalas umfaßt rund zwei Drittel der Bevölkerung, das Hochland selbst ist fast ausschließlich von den Nachkommen der Mayas besiedelt. Die indigenen Völker waren nicht nur über Jahrhunderte Gegenstand der Ausbeutung; in massivster Weise wurden sie in den letzten Jahrzehnten der Militärdiktatur unterdrückt und verfolgt.

Mehr als 100.000 Menschen fanden in diesem abscheulichen Bürgerkrieg den Tod oder wurden von den Militärs oder paramilitärischen Einrichtungen, den sogenannten „Todesschwadronen“ umgebracht. Zahllose Bewohner des Hochlandes flüchteten daher nach Mexiko. Einem beispiellosen Terror waren auch die Bewohner des Heimatdorfes von Rigoberta Menchu, Lag Chimel ausgesetzt. In einer gezielten Militäraktion wurde das Dorf dem Erdboden gleichgemacht, die Bewohner umgebracht oder vertrieben. Nur 20 der ursprünglich 60 Familien wagten es, nach Ende des Bürgerkrieges wieder in ihre Heimat zurückzukehren 

Rigoberta Menchu, unermüdliche Streiterin für die Rechte der indigenen Bevölkerung Guatemalas und Friedensnobelpreisträgerin des Jahres 1992 hat sich mit der von ihr gegründeten Stiftung „Fundacion Rigoberta Menchu Tum“ bei der Rücksiedlung der geflüchteten Bewohner in ihre Heimat sehr stark engagiert. Dort fehlt es am Grundlegendsten, an der entsprechender Gesundheitsvorsorge, ja sogar an der Versorgung mit ausreichenden Nahrungsmitteln, vor allem aber am Zugang zu den Bildungsmöglichkeiten. Nur 38 % der Kinder kommen in den Genuß einer Schulbildung, die Analphabetenrate liegt bei 63 %. Anläßlich ihres Besuches von Rigoberta Menchu in Graz wurde vereinbart, das Dorf beim Wiederaufbau zu unterstützen. Mit der Errichtung einer Schule und einer daran angeschlossenen Gesundheitsstation konnte ein wichtiger Schritt gesetzt werden. Der Bau selbst wurde mit italienischer Hilfe errichtet, die komplette Ausstattung der Schule wie auch des Gesundheitszentrums, die Ausbildung von Bildungs- und Gesundheitspromotoren wie auch die Finanzierung von zwei Lehrern in der Starphase erfolgt mit Mitteln aus der Steiermark, wobei ein Teil davon über eine Bausteinaktion der „Solidarität“ aufgebracht werden konnte. Zuletzt konnt auch noch die Wasserversorgung der Schule und des Gesundheitszentrums wie auch der dort lebenden Familien finanziert werden.

Beitrag Land Steiermark 1997 S 200.000.-
Beitrag „Solidarität “ 1998 – 2000 S 231.567.-

Anschlußprojekt 2002/2004

Nach einem Besuch des Dorfes durch Mitglieder der SOL im April 2002 wurde ein dringender Handlungsbedarf zur Schaffung von Einkommensmöglichkeiten für die Bewohner des extrem abgelegenen Dorfes festgestellt. Von der aktiven Dorfgemeinschaft wurde der Wunsch nach Schaffung von Ausbildungsmöglichkeiten für Frauen in Richtung Nähen und Herstellung von Kleidern geäußert, um damit eine zusätzliche Erwerbsmöglichkeit zu schaffen. Von der Stiftung „Rigoberta Menchu Tum“ wurde ein entsprechendes Projekt ausgearbeitet, das als Pilotprojekt für die weitere Entwicklung in dieser Kleinregion gedacht ist. Die Gesamtkosten des Projektes belaufen sich auf insgesamt 42.111 Quezales, das sind ca € 5.800. Die Stiftung „Rigoberta Menchu Tum“ und die Dorfbewohner erbringen 8.270 Quezales, das sind € 1.140

Beitrag SOL f. Frauenbildungsprojekt 2000: € 4.215.-
davon Landesbeitrag: € 3.400.-