Künstlersolidarität

Frauen bauen ihre Zukunft

„Unsere Hilfe soll nicht nur die bedrückenden Lebensumstände der Menschen lindern, sondern die Menschen befähigen, sich selbst helfen zu können. Unsere Partnerschaft soll Menschen so unterstützen, dass sie ihre Chancen erkennen und eigenständig Strukturen für eine gute Zukunft entwickeln.“ (Auszug aus dem Leitbild der Solidarität mit Lateinamerika)
An diesen Grundsätzen orientiert sich auch jenes Frauenförderungsprojekt in Guatemala, das die Unterstützung renomierter Künstler unseres Landes erhalten hat. Mit dem Erlös einer von der SOL mit dem ORF Landesstudio Steiermark im Dezember 2003 durchgeführten Ausstellung kann die Basisfinanzierung des Vorhabens sichergestellt werden.
Das Projekt befindet sich in Guatemala, einem Land mit extremen Problemen: 90 Prozent der Bevölkerung an der Südküste sind verarmt, 40 Prozent der Frauen und 28 Prozent der Männer sind Analphabeten, nur ein halbes Prozent der Schüler kommt bis zur Matura. Die meisten Kinder haben überhaupt keine Möglichkeit zu einem Schulbesuch und die wenigen, die diese Chance bekommen, erreichen nur die vierte Klasse der Volksschule.

Unser Projekt wird gemeinsam mit der Bauernvereingigung CODECA in 32 Dörfern der Regionen von Retalhuleu und Suchitepequez durchgeführt. Als erster Schritt werden lokale Frauenkomitees gebildet, in denen die Teilnehmerinnen unter anderem damit vertraut gemacht werden, welche staatlichen Stellen und Institutionen für bestimmte, alltägliche Anliegen zuständig sind und wie man sich erfolgversprechend an sie wendet.

Bei den Anliegen handelt es sich vor allem um die Realisierung von Gemeinschaftsprojekten in den Dörfern wie Kanalisation, Trinkwasser, Asphaltierung etc., aber auch um Probleme der Viehzucht, die Einrichtung von ländlichen Apotheken, Schneidereien, Nähereien oder um Kurse für Erste Hilfe. Über die grundlegende Information hinaus soll das Selbstwertgefühl der Landarbeiterinnen gestärkt und ihr politisches Bewußtsein geweckt werden.

Dieses Projekt läuft in drei Phasen und dauert 18 Monate .

Phase 1 : Zunächst werden vier Frauen ausgesucht, die sich bereits bei der Führung von Frauengruppen in ihren Gemeinden bewährt haben. Die Ausbildung dieser Frauen zu Promotorinnen dauert zwei Monate .
Phase 2 : Diese vier Promotorinnen haben die Aufgabe, in den 32 Dörfern der Region Frauenkomitees zu gründen, wobei jede Frau für acht Dörfer verantwortlich ist.
Phase 3 : In der dritten Phase werden in Arbeitsgesprächen die wichtigsten Probleme in den einzelnen Gemeinden heraus gearbeitet und analysiert. Für diese Probleme werden Umsetzungsstrategien entwickelt und der direkte Kontakte mit staatlichen Institutionen gesucht.

Die Kosten für das Gesamtprojekt, das in 32 Dörfern der Regionen Suchitepeques und Retalhuleu zur Durchführung gelangt, sind mit Q 440.385 veranschlagt, das sind € 44.700, wobei seitens der Solidarität mit Lateinamerika Q 226.000 das sind € 23.000 aufgebracht werden müssen. Mit der Realisierung des Vorhabens wurde Ende 2003 begonnen.

Beitrag Land Steiermark 2004 € 12.500.-
Beitrag SOL 2004 € 7.530.-