Ausbildung indigener Jugendlicher, Livingston

Ausbildung indigener Jugendlicher, Livingston

Jugendliche aus indigenen Gemeinden des Atlantikgebietes haben meist sehr geringe Chancen auf eine entsprechende Grundschulausbildung, insbesondere da sie meist aus sehr armen Familien kommen. Der Clarentinerorden, der die Pfarre von Livingston betreut und viel Erfahrung mit der Arbeit in den indigenen Gemeinden besitzt, hat sich dieser Gruppe besonders angenommen und ein eigenes Schulzentrum mit einem Basico eingerichtet, wo jährlich 50 Jugendliche aus entlegenen Indiogemeinden aufgenommen und ausgebildet werden. Werner Römich, der diese Einrichtung und die Verantwortlichen seit Jahren kennt, hat deren Ersuchen um Unterstützung zwecks Sanierung des Schulprojektes an die SOL weitergeleitet. Beitrag SOL 2004 € 4.036

Künstlersolidarität

Frauen bauen ihre Zukunft

„Unsere Hilfe soll nicht nur die bedrückenden Lebensumstände der Menschen lindern, sondern die Menschen befähigen, sich selbst helfen zu können. Unsere Partnerschaft soll Menschen so unterstützen, dass sie ihre Chancen erkennen und eigenständig Strukturen für eine gute Zukunft entwickeln.“ (Auszug aus dem Leitbild der Solidarität mit Lateinamerika)
An diesen Grundsätzen orientiert sich auch jenes Frauenförderungsprojekt in Guatemala, das die Unterstützung renomierter Künstler unseres Landes erhalten hat. Mit dem Erlös einer von der SOL mit dem ORF Landesstudio Steiermark im Dezember 2003 durchgeführten Ausstellung kann die Basisfinanzierung des Vorhabens sichergestellt werden.
Das Projekt befindet sich in Guatemala, einem Land mit extremen Problemen: 90 Prozent der Bevölkerung an der Südküste sind verarmt, 40 Prozent der Frauen und 28 Prozent der Männer sind Analphabeten, nur ein halbes Prozent der Schüler kommt bis zur Matura. Die meisten Kinder haben überhaupt keine Möglichkeit zu einem Schulbesuch und die wenigen, die diese Chance bekommen, erreichen nur die vierte Klasse der Volksschule.

Unser Projekt wird gemeinsam mit der Bauernvereingigung CODECA in 32 Dörfern der Regionen von Retalhuleu und Suchitepequez durchgeführt. Als erster Schritt werden lokale Frauenkomitees gebildet, in denen die Teilnehmerinnen unter anderem damit vertraut gemacht werden, welche staatlichen Stellen und Institutionen für bestimmte, alltägliche Anliegen zuständig sind und wie man sich erfolgversprechend an sie wendet.

Bei den Anliegen handelt es sich vor allem um die Realisierung von Gemeinschaftsprojekten in den Dörfern wie Kanalisation, Trinkwasser, Asphaltierung etc., aber auch um Probleme der Viehzucht, die Einrichtung von ländlichen Apotheken, Schneidereien, Nähereien oder um Kurse für Erste Hilfe. Über die grundlegende Information hinaus soll das Selbstwertgefühl der Landarbeiterinnen gestärkt und ihr politisches Bewußtsein geweckt werden.

Dieses Projekt läuft in drei Phasen und dauert 18 Monate .

Phase 1 : Zunächst werden vier Frauen ausgesucht, die sich bereits bei der Führung von Frauengruppen in ihren Gemeinden bewährt haben. Die Ausbildung dieser Frauen zu Promotorinnen dauert zwei Monate .
Phase 2 : Diese vier Promotorinnen haben die Aufgabe, in den 32 Dörfern der Region Frauenkomitees zu gründen, wobei jede Frau für acht Dörfer verantwortlich ist.
Phase 3 : In der dritten Phase werden in Arbeitsgesprächen die wichtigsten Probleme in den einzelnen Gemeinden heraus gearbeitet und analysiert. Für diese Probleme werden Umsetzungsstrategien entwickelt und der direkte Kontakte mit staatlichen Institutionen gesucht.

Die Kosten für das Gesamtprojekt, das in 32 Dörfern der Regionen Suchitepeques und Retalhuleu zur Durchführung gelangt, sind mit Q 440.385 veranschlagt, das sind € 44.700, wobei seitens der Solidarität mit Lateinamerika Q 226.000 das sind € 23.000 aufgebracht werden müssen. Mit der Realisierung des Vorhabens wurde Ende 2003 begonnen.

Beitrag Land Steiermark 2004 € 12.500.-
Beitrag SOL 2004 € 7.530.-

Selbsthilfeprojekt für Frauen

Selbsthilfeprojekt für Frauen, Mazatenango, Guatemala

Die Südküste, der fruchtbarste Teil Guatemalas ist in der Hand einiger weniger Großgrundbesitzer. Die Männer und Frauen müssen sich mangels anderer Arbeitsmöglichkeiten unter miserablen Bedingungen als Landarbeiter verdingen, ohne oft auch nur den gesetzlich festgelegten Mindestlohn zu erhalten, der äußerst gering ist. Besonders ausgebeutet werden die Frauen, die noch weniger als die Männer bezahlt bekommen, aber meist eine weitaus höhere Tagesleistung erbringen müssen.

CODECA I

Die CODECA, eine Vereinigung von Campesinos zur Landentwicklung hat über ihr Frauenkomitee ein Projekt ausgearbeitet, das die Diskriminierung der Frauen an der Südküste verringern helfen soll. Die Frauen sollen in ihrem Selbstwertgefühl gestärkt und über ein mehrstufiges Kurssystem in ihren Fähigkeiten unterstützt werden, sich selbst zu organisieren, auf den verschiedenen Ebenen selbst für ihre Anliegen einzutreten und ihre Lebenssituation zu verbessern. Das Projektverlauf ist vielversprechend. Die Frauen (jeweils zwei Vertreterinnen aus den 9 Dörfern des Projektgebietes) berichteten anläßlich eines Projektbesuches im April 2002 in Mazatenango in bewegenden Worten von der bisherigen Arbeit. Von der dringenden Notwendigkeit einer solchen Arbeit konnten wir uns dann in einem Besuch im Dorf Santa Lucia überzeugen, wo uns die dramatische Situation der dortigen Menschen vor Augen geführt wurde (keine Arbeit, kein Geld, keinen Grund, keine schulische Ausbildung usw.) (Stand 27.5. 2002)

CODECA II

Auf Grund der sehr positiven Erfahrungen wurde im Jahr 2002 ein Fortsetzungs- und Erweiterungsprojekt mit einem Förderungsvolumen von € 9.200 eingereicht, welches 10 weitere Dörfer miteinbezieht. Das Land Steiermark hat dafür einen Betrag von € 7.000 bewilligt, die restliche Finanzierung von € 2.200 wird von der SOL getragen.

CODECA I Beitrag Land Steiermark 2001-2 € 2.180.-
CODECA I Beitrag SOL 2002 € 1.757.-
CODECA II Beitrag Land (1.Rate) 2002 € 4.515.-
Beitrag 2003 (davon Land Steiermark € 2.775.- ) € 4.715.-

Erweiterung der Schule in Chacap/Zunil

Erweiterung der Schule in Chacap/Zunil

Die Schule in Chacap in Zunil wurde Anfang der 90-Jahre über steirische Initiative (Werner Römich) und mit Unterstützung aus der Steiermark errichtet und hat sich sehr bewährt, sie platzt aus allen Nähten. Mittels eines Zubaues müssen weitere 6 Klassenräume geschaffen werden. Die Kosten belaufen sich auf ca € 56.000. Ein Teil der Finanzierung ist bereits aufgebracht, so daß mit dem Bau 2002 begonnen werden konnte. Zum Weiterbau und der Fertigstellung fehlen aber noch Mittel. Ein Antrag auf Förderung ist an die SOL ergangen.

Beitrag der SOL 2002 € 2.500.-

Begleitung von zurückgekehrten Flüchtlingen

Begleitung von zurückgekehrten Flüchtlingen – ADA

In den 36 Jahren des Bürgerkrieges kam es nicht nur zu unzähliger Massakern an der Zivil­bevölkerung, sondern auch zur systematischen Vertreibung der indigenen Bevölkerung aus ihren Dörfer. 440 Dörfer wurden zerstört, 200.000 Menschen flüchteten nach Mexiko, im Land selbst waren mehr als eine Million Menschen auf der Flucht.

Nach Ende des Bürgerkrieges hat die UNO eine Begleitung der rückkehrenden Flüchtlinge eingerichtet, um diese vor weiteren Übergriffen zu schützen. Seit 1995 gibt es ein Begleit­projekt österreichischer Selbsthilfeorganisationen unter der Koordination der Guatemala Solidarität Österreich – Acompañamiento de Austria ADA. Mit der in den letzten Jahren zu­nehmenden Verschlechterung der Menschenrechtssituation in Guatemala ergaben sich zu­sätzliche Aufgaben in der Menschenrechtsarbeit wie etwa die permanente Begleitung massiv bedrohter Zeugen, die bereit sind, bei geplanten Prozessen über die Massaker auszusagen

Die Finanzierung der Personalkosten für die Projektleiterin bereitet den Verantwortlichen außerordentlich schwierig. Die Solidarität mit Lateinamerika hat sich in den letzten Jahren dafür engagiert und über einen privaten Sponsor einen Teil der Kosten bereitstellen können. Ab 2004 übernimmt Welthaus Graz diesen Anteil.

Beitrag SOL (Berechnung €-Basis) 1999 € 654,06.-
2000 € 2.616,24.-
2001 € 3.197,60.-
2002 € 4.380,00.-
2003 € 4.380,00.-
Gesamt: € 15.227,90.-

Schulprojekt Cayo Quemado

Schulprojekt Cayo Quemado, Rio Dulce

Das Dorf Cayo Quemado befindet sich am landschaftlich reizvollen Rio Dulce. Das Schulsanierungsprojekt wurde von Werner Römich an die SOL herangetragen. Die Schule liegt auf einer kleinen Insel, die Schüler müssen über Boote anreisen. Die 6-klassige Schule (105 Schüler) war in einem desolaten Zustand, der einen Unterricht nur mehr im Freen ermöglichte. Das Vorhaben wurde von uns mit ATS 50.000 unterstützt wurde Mit den bescheidenen Mitteln haben die Bewohner die Schule mit großem Engagement in vorbildlicher Weise renoviert. Sie wurde, wenn auch noch nicht ganz fertiggestellt, während unser Aufenthaltes im April 2002 in einem kleinen Festakt mit sehr vielen Dankesworten unter Teilnahme der regionalen Schulbehörde ihrer Bestimmung übergeben.

Beitrag SOL im Jahr 2001 S 50.000.-

Anschlußprojekt 2004: Errichtung einer Schulküche
Beitrag SOL im Jahr 2004 € 2.000.-

Gesundheitspromotoren und Gesundheitsstation, Quisis

GAM – Ausbildung von Gesundheitspromotoren und Errichtung einer Gesundheitsstation in Quisis

Die Vereinigung „GAM – Grupo Apoyo Muto“ in Guatemala hat sich mit dem Ersuchen an die Solidarität mit Lateinamerika gewandt, ein Projekt zur Ausbildung von Gesundheitspromotor- innen zu unterstützen. GAM ist in der Zeit der schlimmsten Repression unter der Miltitärdiktatur entstanden, als sich die Witwen der Verschleppten zusammenschlossen, um gemeinsam nach ihren Männern zu suchen, zu protestieren und die Gewalttaten öffentlich zu machen.

Das Ziel des Projektes ist es, menschenwürdige Lebensbedingun­gen schaffen zu helfen, vor allem was die Gesundheit und medizinische Versorgung betrifft. In den meisten abgelegenen Dörfern gibt es keinerlei medizinische Grundversorgung. In diesem Projekt sollen 9 Frauen, insbesondere Hebammen, aus den 12 abgelegensten Dörfern der Gemeinde San Juan Cotzal der Region El Quiché in der Gesundheitsmaterie ausgebildet werden. Dazu wird ein Arzt oder eine Ärztin angestellt, der oder die die Frauen in 16 Kurseinheiten zum Thema Gesund­heit, aber speziell zu Frauen- und Kinderthemen ausbildet. Die zu Gesundheitshelferinnen ausge­bildeten Frauen haben – abgesehen in ihrer Funktion als Gesundheitshelferin – auch die Aufgabe, die Basis ihres Wissens an andere in Form von Mini­kursen weiterzugeben, diese Kurse werden Multiplikationskurse genannt, dabei sollen 2.400 Personen erreicht werden. In drei Dörfern sollen Gesundheitsstationen eingerichtet werden, die dann auch der Bevölkerung der umliegenden Dörfer zur Verfügung stehen.

Die Gesamtkosten des Vorhabens belaufen sich auf € 24.967.- Von Seite der Antragsteller werden Eigenleistungen in der Höhe von € 6.955 erbracht, für den fehlenden Restbetrag von  € 18.012.- hat GAM um Förderung ersucht.

Land Steiermark 2004 € 5.000.-

SOL 2004 € 5.060.-

Gesundheitspromotoren CGTG

CGTG – AUSBILDUNG UND AUSRÜSTUNG VON GESUNDHEITSPROMOTOREN

Die Gewerkschaft CGTG, die seit vielen Jahren im Bereich des Aufbaues einer Basisgesundheitsversorgung für die sozial schwächste Bevölkerungsgruppen tätig ist und mit der Volksklinik in Guatemala City eine leistungsfähige Infrastruktur aufgebaut hat, geht nun daran, diese Basis für eine medizinische Grunversorgung in 15 ländlichen Gebieten (Comunidades bzw. Fincas) aber auch in einem der Elendsviertel der Hauptstadt zu verbreitern.

Sie plant dazu die die Ausbildung von 30 Gesundheitspromotoren, die innerhalb eines Jahres in 12 zweitägigen Kursen durch einen Arzt und eine Krankenschwester auf ihre Aufgabe vorbereitet werden. Für ihren geplanten Einsatz erhalten sie auch eine medizinische Grundausrüstung inklusive Medikamente.

Die Gesamtkosten des Projektes betragen € 24.600.-, die CGTG wird hierfür nur einen Betrag von € 5.800.- aufbringen können.

Beitrag SOL 2004 € 4.764.-

Ausbau des Gesundheitsdienstes der CGTG

Ausbau des Gesundheitsdienstes der CGTG

In Guatemala kann sich ein großer Teil der Bevölkerung den Zugang zu den Gesundheitseinrichtungen aus finanziellen Gründen nicht leisten. Die Situation hat sich mit der neoliberalen Privatisierungspolitik noch weiter verschärft, so dass etwa 40 bis 50 % der Menschen ohne ärztliche Versorgung dastehen, vor allem betrifft dies die ärmeren Bevölkerungsgruppen in den ländlichen Gebieten.

Die Gewerkschaft CGTG hat daher bereits 1996 einen Gesundheitsverein gegründet und mit dem Aufbau eines Basisgesundheitsdienstes begonnen, der für die Mitglieder des Vereines zugänglich ist. Die Mitglieder des Gesundheitsvereines bezahlen monatlich einen Betrag von 15 Quezales (ca ATS 30) und können dann für sich und die Familie die Leistungen des Gesundheitsdienstes einschließlich kostenlosen Arztbesuch in Anspruch nehmen. Um den Gesundheitsdienst selbst finanzieren zu können, wären allerdings ca 3.000 Mitglieder erforderlich, derzeit (2001) sind es aber erst etwa 1.000.

Die CGTG, mit der wir seit Jahren sehr erfolgreich kooperieren, hat beantragt, ihr Projekt in der Aufbauphase mit einem Betrag von US $ 20.900, das sind etwa S 320.000 zu unterstützen. Der mit einem detailierten Kostenvoranschlag versehene Antrag weist Gesamtkosten in der Höhe von US $ 27.931 aus, der Differenzbetrag von US $ 6.970 wird von der CGT als Eigenleistung erbracht. Das Projekt konnte nun über die vom Steir. Akademikerbund bereitgestellten Mitteln und mit einem vom Land Steiermark im Jahr 2001 bereitgestellten Förderungsbetrag in Angriff genommen werden. Im Rahmen eines Projektbesuches im April 2002 konnten wir nicht nur eine optimal ausgestattete Volksklinik in der Gewerkschaftszentrale selbst vorfinden, sondern einen sehr effizienten mobilen Gesundheitsdienst, der in verschiedenen Orten des Landes im Einsatz ist.

Beitrag „Steir. Akademikerbund“ 2000 S 81.532.-
Beitrag „Steir. Akademikerbund“ 
2001 S 54.520.-
Förderung Land Steiermark 2001 S 160.000.-
Beitrag „Steir. Akademikerbund“ 2002 € 3.785.-
Beitrag „Steir. Akademikerbund“ 2003 € 3.607.-

Schulprojekt Barra de Jiote

Schulprojekt Barra de Jiote

Der an der Österr. Schule tätige und aus der Steiermark stammende Lehrer Dr. Günther Kohlfürst und seine Frau haben sich über Jahre hinweg für die Errichtung einer Grundschule in dem an der Pazifikküste Guatemalas gelegenen Dorf Barra de Jiote eingesetzt, um den Kindern dieses entlegenen Gebietes einen Zugang zu einer Ausbildung zu ermöglichen. Das Objekt ist inzwischen errichtet und in Betrieb, es fehlte aber an den notwendigsten Einrichtungen und Lehrmitteln. Die „Solidarität mit Lateinamerika“ konnte ein wenig zur Ausstattung beitragen.

Beitrag der „Solidarität“ 1998 S 10.000.-